Freitag, 11. Februar 2011

Telefonverkäufer abwimmeln - der Schuß kann auch nach hinten losgehen

Diese Woche hatte ich ein wirklich erschreckendes Erlebnis, das mich ins Grübeln gebracht hat.
Ich habe bei einem Steuerberater angerufen, der gern bei unserem delfi-net Netzwerk Mitglied werden möchte. Wir hatten vereinbart, dass ich mich bei ihm melde, um die Formalitäten zu besprechen.
Am Telefon begrüßte mich eine Mitarbeiterin. Nachdem ich meinen Namen genannt habe, kam ein barsches "Um was geht es denn?". Auf meine Antwort "Um das delfi-net" kam ein extrem aggressives "NEIN, Herr... WILL Sie NICHT sprechen". Ich war völlig perplex und erschrocken, und befürchtete im ersten Moment ich hätte - ohne es zu wissen - bei diesem Steuerberater etwas falsch gemacht, so dass er persönlich über mich verärgert ist.
Zögerlich fragte ich deshalb noch einmal nach "Entschuldigen Sie bitte, ich verstehe das jetzt nicht." Woraufhin noch schärfer die Entgegnung kam "Da gibt es nichts zu verstehen. Er will sie nicht sprechen."

Ich habe trotzdem noch nicht aufgegeben, und erklärt, dass Herr... letzte Woche bei unserem Netzwerk-Treffen persönlich gewesen ist und ich deshalb diese Ablehnung nicht nachvollziehen könne. Jetzt erst merkte die Mitarbeiterin wohl, dass ich tatsächlich ein berechtigtes Anliegen habe und keine Telefon-Verkäuferin bin.

Mal ganz ehrlich. Natürlich kann ich verstehen, dass hartnäckige Telefon-Verkäufer lästig sind. Und es gibt bestimmt einige Steuerberater, die die Sekretärin anweisen, solche Anrufe abzuwimmeln. Aber wenn die Mitarbeiterin es so ernst nimmt, wie in meinem Fall, verschreckt sie möglicherweise nicht nur Verkäufer sondern auch potenzielle Mandanten. Denn was wäre gewesen, wenn mein Unternehmen delfi-net heißt und ich einen Steuerberater suche. Dort wäre ich sicher nicht hingegangen. Und weiter empfehlen würde ich diese Kanzlei meinen Bekannten auch nicht.

Telefon-Verkäufer können auch freundlich abgewiesen werden, zumal diese Menschen auch nur ihren Job machen (egal ob man das gut findet oder nicht). Mein Tipp: üben Sie mit Ihren Mitarbeitern solche Gespräche, vor allem wie nach dem Anliegen gefragt wird, um herauszufinden, was der Anrufer wirklich will.

Ein humorvolles Ende hat das Telefonat dann doch noch genommen. Die Mitarbeiterin hat sich bei mir entschuldigt mit den Worten "Wissen Sie, ich dachte delfi-net ist so ein Beach-Club und das brauchen wir hier ja nicht"

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